“Business as usual“ statt Sofortprogramm – Landkreis bereitet sich auf drohende Energiekrise unzureichend vor
„Während viele Bürgerinnen und Bürger sich zurzeit viele Gedanken, wie sie in den Energieverbrauch reduzieren, herrscht in der Kreisverwaltung offenbar „business as usual“. Die Landrätin wäre gefordert, nun endlich ein Sofortprogramm mit konkreten Maßnahmen zur Energieeinsparung vorzulegen. Andere Kommunen sind hier mal wieder viel weiter. Als öffentliche Hand haben wir schließlich eine Vorbildfunktion“, so der Vorsitzende der Fraktion „FDP/Die Unabhängigen“ im Northeimer Kreistag, Christian Grascha. Er hatte eine Anfrage gestellt, wie der Landkreis sich auf die drohende Energiekrise vorbereiten würde. Die Antwort liegt nun vor.
Auf die Frage, ob es ein Sofortprogramm des Landkreises gebe, antwortete die Landrätin, dass die Hausmeister in den Schulen aufgefordert wurden, alle nicht nötigen Geräte vom Stromnetz zu trennen. „Das ist eine schlichte Selbstverständlichkeit. Wenn überhaupt kann das nur ein Baustein von vielen Maßnahmen sein. Was ist das Einsparungsziel? Was sind die wesentlichen Maßnahmen, die ergriffen werden? Welche Investitionen bzw. Wartungen können beispielsweise vorgezogen werden etc.? Hier meldet die Landrätin offenbar Fehlanzeige“, stellt Grascha fest. Verwundert ist der Landtagsabgeordnete auch darüber, dass die Kreisverwaltung keinen aktuellen Überblick darüber hat, wie sich die Energieverbräuche im Jahr 2021 und im laufenden Jahr entwickeln. Die Antwort der Landrätin sei wenig aussagekräftig.
Positiv bewertet Grascha das Klimaschutzmanagement der Kreisverwaltung. Die zuständigen Mitarbeiter würden für Fragen rund um das Thema Energiesparen zur Verfügung stehen und auch Webinare anbieten. „Die gute Nachfrage belegt, dass hier der Bedarf sehr groß ist“, so Grascha.