Wir dürfen die Dörfer nicht sterben lassen

„Der Entwurf des Regionalen Raumordnungsprogramm der Landrätin macht das ganze Dilemma der Politik der letzten Jahre in unserem Landkreis deutlich: Die prognostiziert Bevölkerungsentwicklung wird in der Raumplanung nur nachvollzogen, statt wirksam dieser etwas entgegenzusetzen“, so Grascha, Landratskandidat von CDU und FDP. Vor allem die Dörfer werden unter dieser Entwicklung zu leiden haben. „Mit dieser Politik nimmt die Landrätin billigend das Sterben vieler Dörfer in Kauf“, ist sich Grascha sicher. Das Regionale Raumordnungsprogramm könne Empfehlungen geben, sollte aber die selbstbestimmten Entwicklungsmöglichkeiten und -absichten der Dörfer und Städte ermöglichen. Diese sollte durch eine Raumüberplanung des Landkreises nicht geopfert werden. 

Der bisherige Entwurf des Regionalen Raumordnungsprogramms sieht zwar anhand eines sehr detaillierten und komplizierten Punktesystems auch theoretische Entwicklungsmöglichkeiten für Dörfer vor, diese würden aber in der Praxis kaum greifen. Nur wenn beispielsweise mindestens eine Pflegeeinrichtung und eine Schule oder eine Kindertagesstätte vor Ort sei, komme das Dorf in die nächste Entwicklungsstufe. Haltestellen des ÖPNV werden nur berücksichtigt, wenn es Bahnhöfe sind. Der ÖPNV per Bus wird gar nicht berücksichtigt, obwohl hierfür der Landkreis sogar zuständig ist. Von den dann potenziell zugewiesenen neuen Wohneinheiten würden dann noch Leerstand und Baulücken abgezogen. „Das heißt im Klartext: Damit werden in den nächsten Jahren die Lichter in vielen Dörfern ausgemacht. Die Folgen für Vereine und Ortsfeuerwehren würden gravierend sein“, sagte Grascha.

Der Wunsch vieler, in den eigenen vier Wänden zu wohnen, und im ländlichen Raum die Großzügigkeit des Lebens zu genießen, sei eine riesige Chance für unseren Landkreis. Davon könnten insbesondere Dörfer profitieren. Dieser Wunsch gehe noch einher mit der Veränderung in der Arbeitswelt hin zu mehr mobilem Arbeiten. „Die Prognose zur Bevölkerungsentwicklung ist nicht statisch und meist auch nie real eingetreten. Beispielsweise sind Lebensveränderungen durch eine Pandemie oder Zuwanderung aus dem In- und Ausland für die nächsten 30 Jahre nicht vorhersehbar. Wenn wir Schrumpfung zur alleinigen Maßgabe der Politik machen, dann können wir auch gleich aufgeben“, ist sich Grascha sicher. 

Grascha wolle sich dafür einsetzen, neben den Mittel- und Grundzentren auch die Dörfer im Landkreis stark zu machen und Entwicklungsmöglichkeiten zu geben. Dafür müsse der Entwurf des Regionalen Raumordnungsprogramm überarbeitet werden und erheblich vereinfacht werden. „Baulücken und Leerstände müssen wir in den Blick nehmen, aber von vielen Familien werden Bauplätze nachgefragt. Hierfür müssen wir Angebote schaffen“, so Grascha.

Auch beim Thema interkommunale Gewerbegebiete sieht Grascha Chancen in den bisherigen Planungen ungenutzt. Es müssten mehr Flächen an der A7 in den Blick genommen werden. „Für großflächige Gewerbegebiete müssen wir Angebote schaffen. Der Landkreis muss die Initiative ergreifen und gemeinsam mit allen Städten und Gemeinden interkommunal zusammenarbeiten, um Arbeitsplätze in den Landkreis zu holen und damit mittel- bis langfristig Wachstum zu erzeugen“, sagte Grascha. Nachhaltiges Wachstum statt Schrumpfung müsse das Ziel ambitionierter Politik des Landkreises sein.

Christian Grascha ist Landkratskandidat und wird von der CDU, der FDP, der BL Gemeinsam für Einbeck, der Wählergemeinschaft Gemeinsam Moringen verbessern, der FBL Nörten-Hardenberg, der FWG Altes Amt sowie der FUL Northeim unterstützt.